Mittwoch, 12. Dezember 2007

Finanzspritzen für WestLB und USA treiben Goldpreis nach oben...

Das herkömmliche Bankensystem kriselt und Gold profitiert. Gestern hat die amerikanische Notenbank FED die Zinsen um 0,25% gesenkt, um dem kränkelnden Finanzsystem mehr Liquidität zuzuführen, heute hat das West-LB-Krisenkonsortium den Finanzbedarf für die angeschlagene WestLB festgestellt, man spricht von 1-2 Milliarden Euro, das Land NRW will mit einer "Finanzspritze", die auf 400 bis 500 Millionen Euro geschätzt wird, zum Erhalt der WestLB beitragen. Dr.Josef Ackermann, der Vorstand der Deutschen Bank, bezeichnet die aktuelle Finanzkrise als die psychologisch schwerste, die er in den letzten 30 Jahren erlebt hat. Als dann heute in USA sowohl die FED als auch andere Zentralbanken die Absicht erklärten, zur Bewältigung der Finanzkrise weitere Liquidität in die Märkte zu pumpen, konnte sich der Goldkurs nicht mehr halten und brach nach oben aus, Futures sind auf ein 2-Wochen-Hoch von 819$/oz gestiegen. Sowohl die FED, die EZB, die Bank von England als auch die Zentralbank von Japan haben ähnliche Kurzfrist-Liquiditätsmassnahmen beschlossen oder avisiert.

Die am Vortag verkündete Fed-Zinssenkung in Kombination mit der Geldschwemme auf den Finanzmärkten macht Goldbullioninvestments natürlich interessanter und ist Wasser auf die Mühlen der Finanzsystemkritiker, die seit Jahren den ungezügelten inflationären Hang zum Geldneudrucken kritisieren. Noch am Vortag waren Goldfutures gefallen, weil der Markt eine noch grössere Zinssenkung der FED erwartet hatte.

Auch wenn zum Jahresende natürlich Glattstellungen mit damit verbundenen temporären Kursrückgängen möglich sind, halten wir an unserer Goldpreiseinschätung fest: Wir sehen mittelfristig steigende Gold und Silberpreise, im Jahr 2008 einen Goldpreis von mindestens 900, wenn nicht 1000 US$/oz und einen Silberpreis von 16 bis 18$/oz.

Aktuell notiert Gold bei 813$/oz und Silber bei 14.60$/oz.

Am physischen Edelmetallmarkt waren nach wie vor für Privatanleger 1000er-Positionen von US Eagles und kanadischen Maple Leaf Münzen von Interesse. Beide Münzprägestätten kommen im Moment der Nachfrage nicht mehr nach, die US-Mint gibt aktuell trotz übergrosser Nachfrage keine 2007er-Eagle-Münzen mehr ab, da man aktuell mit der Vor-Produktion der 2008er-Ware beschäftigt ist, um diese zeitnah Anfang Januar ausliefern zu können. Die kanadische Münzprägestätte Royal Canadian Mint hat nach wie vor einen Lieferrückstand von mehreren hunderttausend Münzen, - vor allen Dingen für Anleger in Europa. Immer mehr deutsche Anleger switchen von sonstigen Anlagen wie Investmentfonds, Aktien und Rentenpapieren in den physischen Edelmetallbereich. Möglicherweise ist ein Kriterium auch die im nächsten Jahr beginnende Abgeltungssteuer. Goldmünzen und Goldbarren sind davon explizit ausgenommen, wie nunmehr auch die jüngste Ausgabe des Focus konstatierte.

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