Montag, 17. September 2018

Diamanten kaufen - was muss man beachten?

Mit Diamanten kann man große Werte auf kleinem Raum unterbringen. Ein 3-Karat-Diamant im Wert von über 70.000 Euro kann in einer Karte in der Größe einer ec-Karte aufbewahrt werden und nimmt damit deutlich weniger Platz weg wie Geldbündel oder Gold.

3-Karäter Diamant , zertifziert von HRD (Bild von Diamonds24.de)


Vorteile von Diamanten


  1. Diamanten sind seit Jahrtausenden wertvoll. Wertvoller noch als Gold
  2. Diamanten sind selten
  3. Diamanten sind nur schwer aus der Erde zu fördern
  4. Mann kann zwar heute synthetische Diamanten herstellen, diese sind aber allenfalls für Industriezwecke, z.B. Bohrköpfe geeignet, nicht aber als Schmuck oder zur Geldanlage
  5. Diamanten entstehen in der Natur über Jahrtausende, was das Vorkommen sehr begrenzt macht
  6. Diamanten sind transportfähig und mobil. Man kann sie leicht und unauffällig auch über Landesgrenzen transportieren
  7. Diamanten sind auf der ganzen Welt handelbar
  8. Zertifizierte Diamanten (mit Zertifikat einer anerkannten Zertifizierungsstelle) sind weltweit schnell wieder zu Geld machbar

Was muss man beim Diamantenkauf beachten?

Beim Kauf von Diamanten muss man die vier "C" beachten:

  • C für CARAT, welches das Gewicht eines Diamanten bezeichnet
  • C für COLOR, welches die Farbe eines Diamanten bezeichnet
  • C für CLARITIY, welches die Reinheit eines Diamanten bezeichnet
  • C für CUT, welches den Schliff eines Diamanten bezeichnet
Anders als bei Gold, dessen Preis aus dem Gewicht und der Feinheit errechnet werden kann, gibt es bei Diamanten VIER Parameter, von denen der Wert eines Diamanten abhängig ist.

Damit spielen auch auch Diamanten-Verkäufer: Sie unterbieten einen Wettbewerber-Preis, indem sie ganz einfach bei einer der vier Kriterien eine schlechtere Variante liefern. Ein Diamant, der gleich viel wiegt, aber statt klar zu sein, Einschlüsse aufweist, ist natürlich billiger als ein glasklarer Diamant. Diamant-Verkäufer verstecken die Eigenschaften häufig hinter einem Wust aus Abkürzungen, doch was steht dahinter?

Klarheit eines Diamanten (clarity)

Hier trennt sich die Spreu vom Weizen: Anbieter billiger und damit wertloserer Diamanten verkaufen häufig Diamanten mit Einschlüssen und seien es nur kleine oder sehr kleine. Einschlüsse bleiben Einschlüsse und sind wertmindernd.
International wird die Klarheit wie folgt eingestuft, wobei man als Anleger nur Diamanten der Klasse IF (internally flawless) oder FL (flawless) kaufen sollte, das sind lupenreine Diamanten:

  1. fl-flawless: selbst bei 10-fach-Vergrösserungslupe lupenrein und keine Einschlüsse erkennbar
  2. if-internally flawless: innen lupenrein, allerdings sind Oberflächenspuren von der Verarbeitung möglich
  3. vvs1/vvsi-very, very small inclusions: Einschlüsse auch bei 10-facher Vergrößerung nur sehr, sehr schwer zu erkennen
  4. vvs2-very,very small inclusions: Einschlüsse auch bei 10-facher Vergrößerung nur sehr schwer zu erkennen
  5. vs1/vsi-very small inclusions: Einschlüsse bei 10-facher Vergrößerung schwer zu erkennen
  6. vs2-very small inclusionis: Einschlüsse bei 10-facher Vergrößerung zu erkennen
  7. si1-small inclusions: Einschlüsse bei 10-facher Vergrößerung leicht zu erkennen
  8. si2-small inclusions: Einschlüsse bei 10-facher Vergrößerung, jedoch nicht mit bloßem Auge sehr leicht zu erkennen
  9. pi1-Piqué I: Einschlüsse mit bloßem Auge gerade noch erkennbar, mindern die Brillanz jedoch nicht
  10. pi2-Piqué II:Einschlüsse mit bloßem Auge erkennbar, mindern die Brillanz schwach
  11. pi3-Piqué III: Einschlüsse mit bloßem Auge erkennbar, mindern die Brillanz deutlich

Achten Sie einmal darauf: Diamantschmuck-Verkäufer verarbeiten häufig, um billig sein zu können, auch Diamanten mit VS1 oder ähnlich, also Diamanten mit Einschlüssen. Hochwertiger Diamantschmuck arbeitet nur mmit IF oder FL - Diamanten.
Als Geldanlage sollte man sich daher auch auf IF oder FL Diamanten konzentrieren.


Farbe des Diamanten (color)

Auch wichtig und wertbestimmend. Früher wurden häufig sogenannte FANCY Diamanten verkauft, buntes, relativ wertloses Zeugs, was mit warmen Worten hochpreisig angeboten wurde. Welche Dame möchte bei Tiffany einen uringelben Einkaräter kaufen. Empfehlenswert zur Anlage und auch für hochwertigen Schmuck sind Diamanten der Klasse H, G, F, E oder D, also ab Wesselton aufwärts. Mit weniger sollten sie sich nicht zufrieden geben, auch wenn es billiger ist. Ein Gebrauchtwagen mit 500.000 km und kaputtem Motor ist auch billiger als Ihr Wagen, - taugt aber nichts. Setzen Sie auf Qualität. Die Farben werden international wie folgt eingeteilt:

  1. D – hochfeines Weiß+ (River)
  2. E – hochfeines Weiß (River)
  3. F – feines Weiß+ (Top Wesselton)
  4. G – feines Weiß (Top Wesselton)
  5. H – weiß (Wesselton)
  6. I – leicht getöntes Weiß+ (Top Crystal)
  7. J – leicht getöntes Weiß (Top Crystal)
  8. K – getöntes Weiß+ (Crystal)
  9. L – getöntes Weiß (Crystal)
  10. M,N – getönt 1 (Top Cape)
  11. O – getönt 2 (Cape)

 Wenn Sie schon "Fancy" lesen, sollten sie als Geldanlage die Finger davon lassen. Viele Anleger setzen diese Farbvarianten gleich mit "Ramsch", was sich beim Wiederverkaufsversuch negativ bemerkbar machen könnte.

Karat beim Diamantkauf

Am einfachsten ist noch die Angabe der Karatzahl (carat) beim Diamanten zu verstehen. Anders als bei Gold, wo mit Karat die Feinheit angegeben wird (24 Karat = reines Gold, 18 Karat = 750er Gold), bezeichnet Karat beim Diamantenkauf das Gewicht des Diamanten, wobei 

1 Karat = 0,2 Gramm

Eigentlich ganz einfach. Ein 3-Karäter wiegt also 0,6 Gramm und ist dann gerne auch mehr als 70.000 Euro wert. Da Diamanten ein Naturprodukt sind und nicht in geschliffener Form aus der Erde kommen, werden Diamanten in bestimmten Formen geschliffen und dabei der vorhandene Rohling so ausgenutzt, dass das maximale Gewicht für den geschliffenen Diamanten dabei herauskommt. Das führt dazu, dass Diamanten häufig nicht 1,00 Karat wiegen, sondern gerne auch 1,01 oder 1,03 Karat, weil der Rohling dies eben hergab und man das 0,01 zusätzliche nicht als Abfall wegschleifen wollte. 
Je schwerer ein Diamant, desto größer ist der Wert des Diamanten. Dies ist also umgekehrt wie bei Gold. Während ein 1-Kilogramm-Goldbarren pro Gramm Gold preiswerter ist als ein 1-Gramm-Goldbarren, kostet ein 3-Karat-Diamant immer deutlich mehr als drei  Einkaräter. 
Das liegt daran, dass größere Steine selten sind und daher viel schwerer zu beschaffen. Vermögende Kunden suchen aber gerne besonders große Steine, auch zur Schmuckanfertigung. 
Zur Geldanlage setzen daher viele Kunden auf Steine der Größe 1 Karat und größer, aber es gibt auch kleinere Einheiten.


Der Schliff eines Diamanten


Ein Diamant kommt erstmal unförmig aus der Erde und wird erst von erfahrenen Schleifern zu einem Prachtstück, indem sie ihn auf eine bestimmte Form, z.B. die Form des Brillanten schleifen. Dabei wird auch die Qualität des Schliffs bewertet.

Typische Diamanten-Schliff-Formen sind z.B.:

  1. Asscher
  2. Brillant
  3. Cushion
  4. Emerald
  5. Herz
  6. Marquise
  7. Oval
  8. Prinzess
  9. Radiant
  10. Tropfen


In Europa ist der Brillant die häufigste Schliff-Variante.

Qualität des Schliffs


Die Qualität des Diamant-Schliffs wird wie folgt qualifiziert, achten Sie bei Anlagediamanten auf die Einstufung als gut oder sehr gut:
  1. Sehr gut (very good): Hervorragende Brillanz, Wenige oder nur geringfügige äußere Merkmale – sehr gute Proportionen
  2. Gut (good): Gute Brillanz. Einige äußere Merkmale, - Proportionen mit nur geringen Abweichungen
  3. Mittel (medium): Brillanz ist schon gemindert. Mehrere größere äußere Merkmale. Proportionen haben erhebliche Abweichungen
  4. Gering (poor): Die Brillanz ist erheblich gemindert. Große und/oder zahlreiche äußere Merkmale. Proportionen mit sehr deutlichen Abweichungen.


Wo kann man Diamanten kaufen?

Wenn Sie Diamanten in Schmuck verarbeitet kaufen wollen, gehen Sie einfach zum besten Juwelier am Platz. Dort sollten Sie davon ausgehen können, dass der Diamant und das Edelmetall hochwertig und echt sind. Allerdings muss Ihnen klar sein, dass beim Goldschmuck-Kauf ein wesentlicher Teil des Kaufpreises für die Verarbeitung zu einem Schmuckstück und ggf. die Kreation zu bezahlen ist. Dies macht gerne auch einmal 75% des Kaufpreises aus. 

Wenn Sie Diamanten als Geldanlage kaufen wollen, sollten Sie auf einen auf Anlage-Diamanten und ggf. Gold spezialisierten Händler als Quelle bevorzugen, der schon länger am Markt ist und über Zweifel erhaben ist. Gute Erfahrungen haben Kunden z.B. mit folgendem Anbieter gemacht:



Wenn Sie weitere Tips für den Diamant-Kauf benötigen, finden Sie diese z.B. auch hier:










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